Die oberen Pixel im Fernsehbild sind tiefschwarz. Die Bildpunkte in der Reihe darunter leuchten strahlend weiß. So entstehen bislang ungesehene Kontraste auf dem neuen VIERA CZW954 OLED-TV. Die originalgetreue Filmwiedergabe im heimischen Wohnzimmer erreicht damit eine neue Dimension. OLED (Organic Light Emitting Diode) wird damit von der Qualität her zum Nachfolger der Plasma-Technologie. Im Gegensatz zu LCD-Bildschirmen kommt OLED ohne Hintergrundbeleuchtung aus. Die organischen Leuchtdioden haben ausreichend eigene Leuchtkraft und sind dabei nur wenige Millimeter dick. Fernseher können schlanker konstruiert werden und andere Formen annehmen.
Das O aus OLED steht für kohlenstoffhaltig
OLEDs sind nicht nur flexibel und platzsparend, sie erzeugen auch ein gleichmäßiges Licht und geben kaum Wärme ab. Einziger Nachteil: Die Herstellung ist aufgrund der eingesetzten Materialien noch recht teuer. Das ist einer der Gründe warum OLEDs bislang nur bei kleineren Bildschirmen für Smartphones und Tablets ihren Durchbruch im Massenmarkt hatten. Geforscht wird an der organischen Leuchtdiode bereits seit den 1980er-Jahren. Bis heute sind zu dem Thema über 6.600 Patente bekannt. Der Begriff Organic oder die deutsche Übersetzung organisch verwirrt dabei ein wenig. Der erste Gedanke geht in Richtung „biologisch“ oder „natürlich“. Doch in der Chemie bedeutet das englische Wort organic kohlenstoffhaltig. In den leitenden Schichten eines OLEDs werden Verbindungen genutzt, die auf Kohlenstoffmoleküle zurückgehen.
Angenehmes, gleichmäßiges Licht
Die leitenden Schichten befinden sich zwischen zwei Elektroden, die auf einem Substrat aus Glas oder Kunststoff aufgetragen sind. Wird eine Spannung angelegt, bewegen sich die Elektronen durch die organischen Schichten. Als Reaktion entstehen Photonen, die der Betrachter als Licht wahrnimmt. Es entsteht ein sehr gleichmäßiges, flächiges Licht. Auch bei der Farbgestaltung haben die Entwickler freie Hand und nur wenige Restriktionen. Darum dürften OLEDs auch in der Beleuchtungstechnik bald verstärkt zu finden sein. Damit ließen sich komplette Wände oder auch Fensterscheiben beleuchten bzw. bei Dunkelheit undurchsichtig machen. Die dünne Bauweise, die geringe Wärmeentwicklung und nicht zuletzt das als angenehm empfundene Licht, eröffnen Innenarchitekten ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten. Aber auch die Zeitung von morgen, das elektronische Papier könnte auf OLED-Technologie basieren.
Die OLED Solarzelle kommt
Wenn elektrische Spannung in den leitenden Schichten für Licht sorgt, dann kann man den Prozess auch umkehren. Die Forscher nennen das organische Photovoltaik. Mit kleineren Änderungen bei der Herstellung der Leiterschichten, wird die OLED zur Solarzelle. Sonnenlicht (Photonen), das auf die organischen Schichten trifft, wird in elektrische Spannung umgewandelt und an eine Batterie oder einen Verbraucher weitergeleitet. Noch ist der Wirkungsgrad derartiger Solarzellen gering. Erste praktische Einsätze dürften auf kleineren Flächen, beispielsweise Taschen oder Bekleidung, erfolgen. Doch schaut man auf die Vorteile sowie die diversen Anwendungsmöglichkeiten in Bereich TV, Beleuchtung und Energiegewinnung, wird klar: Die OLED hat auch außerhalb des Wohnzimmers eine leuchtende Zukunft.