Nass oder Trocken lautet die entscheidende Frage im Leben eines Mannes. Nachdem klar ist, dass die Gesichtsbehaarung keinen praktischen Nutzen hat – sie schützt nicht, sie wärmt nicht – müssen die Haare ab oder zumindest gestutzt werden.
Dieser männliche Wunsch geht zurück bis in die Steinzeit. Höhlenmalereien belegen, dass Männer sich mit Muschelkanten oder scharfen Steinen über die Haut am Kinn schabten – sicherlich eine schmerzhafte Angelegenheit.
Erst mit der Erfindung von Werkzeug und dem Schmieden von Klingen für Waffen entwickelten sich auch Rasierklingen. Die Entwicklung zum Elektrorasierer sollte noch einige Jahrhunderte dauern. Das erste Patent wurde 1898 von John O´Rourke in den USA angemeldet. 1915 entwickelte der deutschstämmige Johann Bruecker in den USA einen Trockenrasierer. Doch der Durchbruch blieb ihm versagt. Das mechanische Gerät arbeitete mit einem Aufziehmotor, was enorm unpraktisch war und kaum Vorteile bei der Rasur brachte.
Die goldene Idee
Erst die Erfindung des rotierenden Motors ermöglichte einen elektrischen Rasierer. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts packte den ehemaligen Offizier Jacob Schick das Goldfieber. Er ging nach Alaska. Doch beim Goldschürfen brach er sich einen Fuß und war ans Bett gefesselt. Gelangweilt bastelte er an einer Idee. Er verband einen Elektromotor über eine flexible Welle mit einer rotierenden Platte, auf die er zerkleinerte Rasierklingen montiert hatte. Nach seiner Rückkehr im Jahr 1929 schickte er Skizzen seines Rasierers an potentielle Hersteller, doch alle lehnten ab. Zum einen verhinderte die einsetzende Weltwirtschaftskrise den Durchbruch, zum anderen war das Gerät unpraktisch. Rasierkopf und Motor waren getrennte Geräte. Erst als Schick beides in einem Gehäuse unterbrachte, begann für ihn sein persönlicher Goldrausch. Der „Schick“ kam 1931 zu einem Preis von 25 Dollar, was heute rund 300 Euro entspricht, in die Läden. Die Herren waren begeistert, so dass bereits sechs Jahre später in den USA und Europa 1,2 Millionen Geräte verkauft wurden.
Das Schwert der Samurai
Das deutsche Badezimmer eroberte der Rasierer mit Kabel allerdings erst so richtig in den Wirtschaftswunderjahren. Der Anteil trockenrasierender Männer stieg von 1,5 Prozent im Jahr 1953 auf mehr als 50 Prozent im Jahr 1961. Mitte der 1950er-Jahre brachte Panasonic die ersten Elektrorasierer auf den Markt. Die Kunst des Klingenschmiedens hat in Japan eine lange Tradition. Das berühmte Katana, das Langschwert der japanischen Samurai, genießt heute einen legendären Ruf. Auf dieses historische Erbe legt Panasonic viel Wert. Bis heute bestehen die Klingen in den Elektrorasierern von Panasonic aus rostfreiem Yasukihagane-Stahl. Was sich allerdings geändert hat, ist der Antrieb. Mit bis zu 14.000 Schwingungen pro Minute und fünf separaten Scherköpfen erreicht unser aktuelles Top-Modell selbst widerspenstige Haare an schwer zugänglichen Hautpartien. Ein optischer Sensor erfasst die Dichte des Bartes und schaltet bei hoher Dichte entsprechend mehr Leistung zu. Bei Partien mit weniger Haaren, reduziert der Rasierer automatisch die Schwingungen der Rasierklingen. Das Ergebnis ist eine sanftere Rasur, bei der die Haut geschont wird. Der ES-LV95 stellt Männer auch nicht vor die eingangs erwähnte Frage. Das Gerät lasst sich nass – beispielsweise unter der Dusche – oder für eine Trockenrasur nutzen. Und auf noch etwas kann der moderne Mann verzichten: Das Kabel. Der Li-Ion-Akku schafft 45 Minuten reine Rasierzeit, das LED-Display im Griff zeigt den Ladezustand an. Damit der Linearmotor nicht plötzlich während einer Rasur stehenbleibt. Denn eins hat der Mann auch heute nicht: Viel Zeit am Morgen.