Als Fotograf kommen Sie an einen Punkt, an dem sich die Kamera wie eine Verlängerung Ihrer selbst anfühlt und die Bilder endlich genau so gelingen, wie Sie es sich vorgestellt haben. Von nun an jagen Sie nicht nur Trends hinterher. Es ist an der Zeit, die nächste Stufe zu erklimmen: Visuelles Storytelling. Hier geht es darum, nicht nur Ihren eigenen Stil zu entwickeln, der Ihre Arbeit unverwechselbar und persönlich macht, sondern eine Geschichte zu erzählen. Wir geben Tipps.
Mehr als ein Foto.
Mit visuellem Storytelling können Sie Ihre Ideen, Emotionen und Botschaften durch Ihre eigene Fotografie und Ästhetik zum Ausdruck bringen, statt durch Sprechen oder Schreiben. Mithilfe eines sorgfältig ausgearbeiteten Bildes können Sie eine Geschichte mit Ihrer eigenen, einzigartigen Sichtweise erzählen.
Dabei können Sie sich an fünf Fragen orientieren, die Ihr Foto im Idealfall beantwortet: Was geschieht hier? Wer ist dort? Warum geschieht es? Wo findet es statt? Wann findet es statt?
Die Bildkomposition trägt Ihre Geschichte.
- Halten Sie es einfach. Zu viele Informationen in einem einzigen Bild lenken ab. Sie schaffen ein unangenehmes Chaos für das Auge. Versuchen Sie, Neugierde zu wecken. Dafür haben Sie nur ein paar Sekunden Zeit.
- Wählen Sie ein Thema. Versuchen Sie nicht, zwei Ideen in einem Bild zu verarbeiten, denn das kann den Betrachter verwirren. Ein Trick, um einen dramatischen Effekt zu erzielen, wenn Sie doch zwei Themen in einem Bild haben, besteht darin, den Hintergrund unscharf zu machen. Auf diese Weise liegt der Fokus klar auf der Botschaft.
- Der Kontext ist alles. Der Betrachter muss die Figur in Ihrer Geschichte und die Botschaften, die Sie um sie herum aufbauen, erkennen. Sie müssen wissen, welche Dinge in Ihrer Szene enthalten oder ausgeschlossen sein müssen, um den Betrachter zu diesen Botschaften zu führen. Hier ist die Verwendung verschiedener Brennweiten von entscheidender Bedeutung. Wählen Sie Weitwinkel, wenn der Schauplatz für die Geschichte von zentraler Bedeutung ist. Und verwenden Sie Tele, wenn es etwas gibt, das Sie unbedingt hervorheben oder betonen müssen.
- Wissen um die Bedeutung von Farben. Die Verwendung der richtigen Farbe und Temperatur ist ein weiterer wichtiger Aspekt beim Aufbau einer Geschichte. Warme Farben werden mit Energie, Leidenschaft, Komfort und angenehmen Gefühlen in Verbindung gebracht. Kühle Farben können Gefühle von Ruhe und Traurigkeit hervorrufen.
Visuelles Storytelling: Sie haben einige Freiheiten.
Gerade wenn Sie mehrere Fotos zu einem Thema haben, können Sie übrigens ein wenig tricksen. Beispiel: Reisefotografie. Ihre Bilder müssen nicht von ein und demselben Ort stammen. Um Ihren Standpunkt zu veranschaulichen, reicht ein gewisser Grad an Kohärenz der Bilder. Es geht um die Botschaft und das Gefühl, das Sie transportieren möchten.
Sie müssen nicht von der ganzen Reise berichten, sondern können sich auf einen bestimmten Teil konzentrieren, der Ihr Interesse weckt. Visuelle Geschichten können klein und intim sein. Das zeigt aber auch, wie wichtig es ist, im Vorfeld darüber nachzudenken und mit Bedacht zu fotografieren. Dann wird das Endergebnis umso besser.
Legen Sie los und erzählen Sie mit Ihren Bildern Geschichten! Weitere Tipps finden Sie hier.