Seit gut 100 Jahren prägt Hollywood mit seinen großen Filmproduktionen und glamourösen Superstars hierzulande die Kinolandschaft und Popkultur. Doch wie sieht es mit dem Einfluss des deutschen Kinos aus? In der Vergangenheit sind auch hier Perlen der Filmkunst entstanden, die über die Landesgrenzen hinweg bekannt und beliebt geworden sind. Macht euch bereit für die erfolgreichsten deutschen Filme im Ausland.
Lola rennt (1998) von Tom Tykwer
Wummernde Electro-Beats und Lola, gespielt von Franka Potente, wie sie mit knallrot gefärbten Haaren unter Dauerstrom durch die Straßen von Berlin sprintet: Als 1998 Tom Tykwers Speed-Variante von „Täglich grüßt das Murmeltier“ in die Kinos kam, waren die Säle rappelvoll. Durch rasante Kamerafahrten, harte Schnitte und ungewöhnliche Bildeinstellungen erlebten die Zuschauer hautnah auf der Leinwand, wie sich das Schicksal von Lola und ihrem Freund Manni, gespielt von Moritz Bleibtreu, in drei verschiedenen Versionen entwickelt. „Lola rennt“ fand aufgrund seiner technischen und visuell innovativen Machart schnell auch im Ausland anklang und startete den immer noch anhaltenden Hype, um das damals noch frisch vereinte Berlin.
Goodbye Lenin (2003) von Wolfgang Becker
Die DDR auf 79 qm weiterleben lassen: Das macht sich Alex, gespielt von Daniel Brühl, zur Aufgabe, um seine frisch aus dem Koma erwachte Mutter und überzeugte DDR-Bürgerin vor der Realität des Mauerfalls zu schonen. Das Ergebnis sind absurd-komische Szenen mit singenden Jungen Pionieren, einer vorgetäuschten Nachrichtensendung und mindestens einem Spreewaldgurken-Gag. Wie Alex aus Liebe zu seiner Mutter versucht, die Show aufrecht zu erhalten, zupfte nicht nur an den Herzsträngen des deutschen Publikums, sondern die DDR-Komödie traf auch in Übersee den Humor. Praktisch für den Hauptdarsteller: Daniel Brühl startete hier seine internationale Karriere.
Das Leben der Anderen (2006) von Florian Henkel von Donnersmarck
Einen ernsteren Blick auf das Leben in der DDR erlaubt das Erstlingswerk des Regisseurs Florian Henkel von Donnersmarck. In dem Politdrama bekommt Stasi-Offizier Wiesler, gespielt von Ulrich Mühe, den Auftrag den Theaterschriftsteller Georg Dreymann, gespielt von Sebastian Koch, zu bespitzeln. Wiesler gewinnt durch die Überwachungssanlage in Dreymanns Wohnung hautnah Einblicke in eine Welt, die von Kunst, freiem Denken und komplexen (Liebes-)Beziehungen geprägt ist. Fasziniert von diesem Leben der Anderen trifft er eine folgenreiche Entscheidung, die nicht nur die Zuschauer in Deutschland fesselte. Die Kritik in den USA fiel ebenfalls überschwänglich aus und sorgte für einen Oscar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“.
Das Boot (1981) von Wolfgang Petersen
Spricht man von den erfolgreichsten deutschen Filmen, darf dieser Kriegsthriller von Wolfgang Petersen nicht fehlen. 1981 kam der für damalige Maßstäbe als Megaproduktion geltende Film in die Kinos und erzählt die Geschichte einer deutschen U-Boot-Besatzung im Jahr 1941.“Das Boot“ besticht durch eine ganz eigene Bildsprache: Die klaustrophobische Enge, die Ängste und Aggressionen der Besatzungsmitglieder werden durch eindringliche Nahaufnahmen und rasante Handheld-Kameraarbeit überzeugend dargestellt. Dieser Film lässt niemanden kalt und wurde in den USA mit sechs Oscar-Nominierungen gewürdigt.
Nirgendwo in Afrika (2001) von Caroline Link
Basierend auf dem Leben der Autorin Stephanie Zweig, zeigt der Film das Leben einer ungewöhnlichen Aussiedlerfamilie in Afrika. Die jüdische Familie Redlich flüchtet 1938 mit ihrer kleinen Tochter vor dem NS-Regime nach Kenia. Während die Eltern mit dem neuen Leben fremdeln, blüht die schüchterne Tochter in der neuen Umgebung auf. Doch die schreckliche Realität des deutschen Holocausts holt die Redlichs bald ein. Die einfühlsame Verfilmung von Caroline Link traf auch den richtigen Nerv bei der Jury der Academy Awards. 2003 gewann Nirgendwo in Afrika den Oscar als Bester fremdsprachiger Film.
Die erfolgreichsten deutschen Filme im Heimkino
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